Ja, unser Spa-Tag (klingt irgendwie nach Whirlpool…) ist schon etwas her. Aber wir kamen bisher schlichtweg nicht dazu, etwas zu tippen. Seit gestern Morgen bin ich wieder am See und hatte noch ein Video zu schneiden, daher gibts jetzt meine Impressionen, wahrscheinlich werden Flo und Agsl sie heute noch mit ein paar Bildern würzen… 😉
Am Montag war also Trackday des BMW Circuit Club aus Holland in Spa angesagt. Wir übernachteten von Sonntag auf Montag in Stavelot im Hotel l’Orange. Mitten im alten Ortskern von Stavelot. Ich sage nur Pflastersteine… Sonntag, als wir ankamen, musste ich schon lachen, denn ich sass ja bequem im Skoda mit Komfortfahrwerk. Axel im E30 sah eher aus wie ein Springbock auf Koffein 😀 Nach einem gemütlichen Frühstück und anschliessendem Scheibenkratzen ging es also ab zur Strecke, die runde 5 km entfernt lag. Das große (und echt hügelige) Fahrerlager-Areal mit den beiden Boxenanlagen war von wenigen Menschen bevölkert, denen wir einfach zur Einschreibung hinterherfuhren.
Philip, Nino, der Terrorzwerg und unser Schwabenzwerg schrieben sich ein, Flo und ich bekamen rote „Mitfahrer“-Stempel auf die Hand – die Hälfte der Tinte hängt innen an meiner Jackentasche, denn es war immer noch ekelig kalt. Dafür schien die Sonne. In unserer Box luden wir die Reifen aus den E30s (je 1 Satz Semis) und aus dem Skoda (die bekannten zwei Sätze Slicks und der andere Semi-Satz). Sah dann aus, wie bei echten Rennfahrern… Alex, der Terrorzwerg fuhr die ganze Veranstaltung mit seinen neuen Sommerreifen, wobei er machmal schon beinahe angefangen hätte zu weinen: „Schau mal, wie die Blöcke ausgefranst sind. Die Reifen sind heute Abend platt!“
Tja, Rennstrecken fordern halt Opfer. Ein anderes Opfer waren Agsls hintere Bremsbeläge – das Mädchen steht wohl ständig aufm Pedal. El Terrorzwergo und der Lange wechselten in der Mittagspause also hinten die Beläge und das Dönertaxi war wieder einsatzfähig. Die ersten Runden des Tages waren übrigens als „Instruktionsfahrt“ ausgeschrieben. Das Überholen war verboten und eigentlich war wohl geplant, die Geschwindigkeit in einem humanen Rahmen zu halten. Naja, überholt wurde zumindest wenig… Während der Instruktionsrunden ging aber bei einem der Safetycars der Motor hoch. Kurz nach der Eau Rouge auf der Bergaufgeraden. Hat auch einiges Öl geworfen, allerding hat der Kollege das wohl recht früh gemerkt und ist ganz links rüber gefahren.
Meine ersten Runden in Spa habe ich in Agsls E30 erlebt und dabei die Kamera gehalten. Was soll ich sagen? Das ist schon eine geniale Strecke. Auf und Ab, viele schön zu fahrende Kurven (ausgenommen ist ausdrücklich die verunstaltete Bus-Stop) und Passagen, in denen das Hirn sagt, das kann garnicht funktionieren. Adrenalin pur. Aber nicht nur im BMW, auch bei Alex im Mini macht Spa echt Freude. Sehr deutlich merkten wir am Ende der Bergaufgeraden, dass im Mini die Hinterachse praktisch nicht mitbremst: Das Auto ist praktisch jede Runde unruhig geworden und hat auch gerne mal ein wenig versetzt. Dagegen muss ich nach häufiger Durchfahrt der Doppel-Linkskurve („Pouhon“) zugeben: der Terrorzwerg hat Eier. Beinahe Agsls-Kurventempo – auf Straßenreifen. Okay, die Reifen hat er zugegebenermaßen (Zitat) „daherg’fickt“, aber ich hatte ehrlich nicht einmal das Gefühl, dass er den Wagen jetzt wegschmeissen würde. Nur fürs Protokoll: Am Sonntag auf der Schleife ist Alex den E30s im Nassen schon um die Ohren gefahren…
Der Flotsche Flotschinger war öfter mal mit dem Skoda unterwegs und hat die Fahrenden geknipst, ich bin gespannt, ob es auch Fotos von mir auf einem der Beifahrersitze gibt 😉 Wahrscheinlich mit Kamera vor der Nase. Dann sieht man nicht soviel von mir, das ist eh besser 😀
Unser Mittagessen war auch gut. Wir hatten es nämlich kurzerhand nicht geplant – ich wage zu behaupten: vergessen. Unsere Ausstattung an Werkzeug hätte für drei ernsthafte Rennteams gereicht, zu essen gabs nix. Männer halt.
So fuhren Philip (der sich wenigstens verständlich machen konnte) und ich nach Francorchamps rüber und fanden einen Tante-Emma-Laden, wo wir uns spontan zu einem Picknick entschieden. Hatte definitiv was von der Pässetour, als wir da so hinter dem Skoda standen und uns aus dem Kofferraum Brote schnitten und ein Baguette zusammennagten. Wir hatten sehr leckeren, sehr stinkigen Käse dabei, Wurst und Schinken und Frischkäse, um den allerdings zu verarbeiten mussten wir uns ein Messer bei anderen, besser vorbereiteten Trackdayern ausleihen. Wie sagte Philip so schön: „Ein Taschenmesser wäre jetzt gut. Oder ein Leatherman. Hm.“
Frisch gestärkt ging es also in den Nachmittag, wieder zuerst hinter Instruktionsfahrzeugen, die dieses Mal durchhielten, danach frei mit voller Attacke. Die gestoppten Zeiten waren:
für Alex im Mini One S (Hartge-Fahrwerk, Innenraum ausgeräumt) 3:36 Min
für Philip und Nino im E30 325i (Rennfahrwerk, Käfig, Slicks) ca. 3:20 – 3:25 Min
für Agsl im E30 325i (Rennfahrwerk, Käfig, Slicks) ca. 3:10 – 3:20 Min
Und wer nach so einem Tag sagt, wir seien bescheuert, dem müssen wir leider erklären: Warte auf das Video! Hier die Fotos.
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