Nürburgring, Fahrerlager. So gegen kurz vor neun. Der Spaziergang hinter der Boxengasse wird von einem Mechaniker des Kiwi Team Nürburgring unterbrochen, der ein grösseres Gebilde vor sich her schiebt. Unter einer Plane lugt der Abtriebsflansch eines Audi RS4 Motors hervor. Das könnte interessant werden, gleich mal stehenbleiben und gucken.
In der Box 27 herrscht plötzlich eine organisierte Hektik. Vorne und hinten kurz jeweils einen Wagenheber drunter und rauf mit der Karre. Kurz darauf ist bereits die Frontpartie des Audis demontiert, das kaputte Triebwerk freigelegt, und ein Grossteil der Kabel und Schläuche abmontiert. Währenddessen erklärt ein Fahrer im Neuseeland-Slang einer Kamera, dass es wohl Kühlungsprobleme gab, sie aber fest entschlossen sind, das Rennen zuende zu bringen. Ankommen ist Alles.
Inzwischen hat sich eine grössere Ansammlung gebildet, die dem emsigen Treiben zu sieht.
Langsam nimmt das ganze Form an. Das Getriebe des Ersatzmotors wird beiseite gelegt, das alte weiterverwendet.
Auch der alte Kabelbaum und diverse Schläuche werden transplantiert. Es wird immer langsamer und behutsamer gearbeitet, wäre ja auch doof wenn man jetzt einen kleinen aber entscheidenden Handgriff vergisst.
Das Kühlsystem wird befüllt und entlüftet, und schon hört man den Anlasser orgeln. Und nochmal, diesmal ziemlich lang. Dann erwacht der V8 endlich mit lautem Gebrüll zum Leben. Aus dem Inneren der Box hört man das Gejubel der neuseeländischen Fahrer, vor der Box klatschen die Zuschauer begeistert. Die Mechaniker grinsen. Noch schnell wieder die Frontschürze dran, und ab dafür.
Es ist jetzt kurz vor elf Uhr. Da ist gerade eben ein kompletter Motor getauscht worden. In knapp zwei Stunden.