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Das MINI JCW WC50 Fahrdynamik Upgrade (Teil 2)

Noch gilt es, die offene Ausgangsfrage aus Teil 1 zu beantworten: Welches Gewindefahrwerk passt am besten zu einem MINI WC50, der in seiner Ausrichtung nicht auf ultimative Sportlichkeit getrimmt ist, sondern auf Grund von Farbe und Ausstattung eher die Rolle des Baby Gran Turismo einnimmt? Auf diese Frage hatte KW Geschäftsführer Jürgen Wohlfarth in einem vorausgehenden Telefonat eine klare Antwort: Das KW Variante 3 inox-line. Die unabhängig voneinander einstellbare Dämpfungstechnik und die individuell einstellbare Fahrzeughöhe dieses Fahrwerkes passt einfach perfekt zu einem relativ komfortablen und gut motorisierten Fahrzeug, welches ab und an auch auf einer Rennstrecke bewegt werden soll. Diese klare Aussage wurde zusätzlich untermauert von durchweg positiven Rückmeldungen zu diesem Fahrwerk in diversen MINI Foren. Die Entscheidung war also gefallen und auch ein Einbautermin in Fichtenberg wurde schnell gefunden.

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Rainer Kamrad, sein Werkzeug und ein Federbein des MINIs

Es war der Morgen des 27. Aprils, als der MINI WC50 Nr. 037 in die heiligen Hallen von KW rollte. Autoschlüssel und Verantwortung gingen ab diesem Zeitpunkt für den Rest des Tages über an Rainer Kamrad aus dem Bereich Technik und Entwicklung. Sein Ziel: Verborgenene MINI Talente ans Tageslicht bringen. Sein Problem: Zwei nervige Blogger, die ihn ganztägig mit klickender Kamera und unzähligen Fragen auf Schritt und Tritt verfolgten. Keine leichte Aufgabe also, doch Herr Kamrad ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Mit unglaublicher Geduld und einer gesunden Prise Humor parierte er unsere Fragen und arbeitete stoisch und hoch konzentriert die einzelnen Arbeitsschritte ab: Eingangsmessung des Fahrzeugstandes, Ausbau Serienfederbeine, Umbau der original Federteller und Stützlager auf die KW Federbeine, Einstellung auf die gewünschte Tieferlegung inklusive Vermessung der komplettierten Federbeine, Einbau der Fahrwerksteile an Vorder- und Hinterachse.

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Einbau des vorderen KW Federbeins: Sitzt, passt und hat noch Luft. Wenn auch nicht viel.

Mit Glockenschlag Mittagspause gelang hierbei eine Punktlandung, denn die Eingangsvermessung nach der Pause ergab Erstaunliches und verblüffte auch die anwesenden Kollegen: Noch ohne Korrektur erwies sich die Erstmontage des Gewindefahrwerks als nahezu 100% symmetrisch und innerhalb aller Tolleranzbereiche. Kurz: Der MINI wäre vom Stand weg mit einer deutlich gesteigerten Fahrdynamik aus der Halle gerollt. Doch Herr Kamrad wollte mehr, schließlich hatte sich bereits der Leiter Fahrdynamik/Dämpferentwicklung Klaus Frank zum Qualitätscheck angekündigt. Natürlich ging auch noch mehr und zwar genau nach Axels Wünschen für das Setup des WC50: Möglichst neutral, möglichst wenig Untersteuern, aber mit leicht agilem Heck. Und was meinte Herr Frank zu dem abgelieferten Ergebnis? „Fährt klasse! Kein klappern, kein mahlen. Das Fahrwerk ist absolut ruhig und das verblüffende bei diesem Fahrwerkstyp: Je schneller man unterwegs ist, desto besser arbeitet es.“ Wie zum Beweis beschleunigte der Chefentwickler auf einer für diese Region so typischen holprigen Kreisstraßen rund um Fichtenberg. Das fühlte sich auch auf dem Beifahrersitz gekonnt an. Von Fahrer und Fahrwerk, versteht sich.

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Mag Gelb und fährt privat auch MINI: Klaus Frank, Leiter Fahrdynamik/Dämpferentwicklung

Dass das Gesamtergebnis nicht nur Herrn Kamrad ein beschwingtes Lächeln ins Gesicht zauberte und Herrn Frank zufrieden grinsen ließ,  sondern auch Frau Feucht aus dem KW Marketig überzeugte, bewies ihre spontane Anfrage, ob man diesen MINI auch für ein Photoshooting zu Dokumentations- und Werbezwecken verwenden könnte. Frau durfte und so kam man(n) auch endlich am späten Nachmittag zu den ersten eigenen Kilometern hinter dem Steuer seines frisch umgebauten MINIs. Natürlich führten diese Fahraufnahmen noch zu keinem aufschlussreichen Ergebnis, aber der Eindruck der ersten Meter ließ schon erkennen: Hier hat sich etwas grundlegend verändert. Positiv und plötzlich war sie da, die Vorfreude auf die Heimfahrt.

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KW Werkshalle: Nach dem Umbau erfolgte die Feinabstimmung beim Vermessen

Es war der frühe Abend des 27. Aprils, als der MINI WC50 Nr. 037 das Firmengelände der KW automotive GmbH final verließ und seinem Besitzer ein breites Grinsen ins Gesicht trieb, denn mit jedem gefahrenen Kilometer verschmolzen MINI und Fahrer mehr und mehr zu einer Einheit. Das bisher vermisste Vertrauen in den WC50 stieg sprunghaft mit jeder durchfahrenen Kurve – und davon gibt es auf den kleinen Kreisstrassen im Naturpark Fränkisch-Schwäbischer Wald verdammt viele. Trocken rollt der kleine Brite jetzt über Querfugen und kleinen Kanten. Das poltern ist verschwunden, die Fahrfreude ins unermessliche gestiegen. Ja, so sollte jeder MINI fahren. Knackig, direkt doch eben ohne überzogene Härte. Kurze Bodenwellen und Schlaglöcher steckt das KW V3 Gewindefahrwerk unbeeindruckt weg ohne die Fahrzeuginsassen dies im übertriebenen Maß spüren zu lassen. Das Kurveneinlenkverhalten ist deutlich direkter geworden ohne dass der MINI nervös wirkt. Selbst die aktuell noch gefahrenen Runflat Reifen harmonieren überraschend gut mit dem Fahrwerkssetup und verderben kaum noch den Spaß am Kurvenräubern. Kein Wunder also, dass aus der normalerweise einstündigen Heimfahrt eine zweinhalbstündige Lustfahrt wurde.

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Von Sonja Weiler in Szene gesetzt: Der WC50 nach dem Umbau

Doch diese ersten Eindrücke sollen kein finales Fazit darstellen. Noch steht dem mit einem KW Variante 3 inox-line ausgestatteten MINI John Cooper Works World Championship 50 die ultimative Belastungsprobe bevor: Die Nürburgring Nordschleife. Der werte Leser darf gespannt sein.

Weitere Bilder vom Umbau in der WC50 Sektion der bigblogg Flickr Galerie

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