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Das erste Classic Mini Fahrertraining – Backstage

Der werte Leser erinnert sich vielleicht: Ich hab am 18. Oktober versprochen, über Olivers Reise nach München und von der Teilnahme am ersten Classic Mini Fahrertraining zu berichten. Nun ja, aus dem „in den kommenden Tagen“ sind sage und schreibe 48 Tage geworden. Der Grund dafür ist einfach. Erst sollte der „offizielle“ Artikel zu der Veranstaltung auf MINI Space online gehen. Das tat er jetzt und ist hier nachzulesen. Somit kann also endlich berichtet werden, wie es wirklich war. Schonungslos, offen, ungeschönt und ehrlich – nach dem Klick.

Es war Beeindruckend! Unglaublich beeindruckend sogar und das aus mehrerlei Hinsicht. Zum einen durften die Teilnehmer nicht nur – wie bereits hier beschrieben – am Vorabend des Fahrertrainings die heiligen Hallen der BMW Group Classic in Augenschein nehmen, sondern am Veranstaltungstag selber einen äußerst ungewöhnlichen Ort besuchen: Werk 01.90.

Classic Mini Driver Training
Fahrspass pur: Gulf Mini vs. Oliver. Weiter Bilder in der riesigen bigblogg Galerie

Hinter dieser äußerst nüchternen Zahlenkombination verbirgt sich das aerothermische Versuchszentrum der BMW Group in Aschheim, welches auf 670.000 qm nicht nur ein paar Hallen mit edelstem Forschungsequipment besitzt, sondern auch noch rund 35 Kilometer Straßen für entsprechende Fahrversuche. Darunter auch eine 7,7 km lange Hochgeschwindigkeits-Messstrecke, zwei Handlingkurse, sowie eine riesige Kreisplatte, die natürlich auch bewässert werden kann.

BMW Messgelände 1971
Das einzige offizielle Bild des Messgeländes stammt von 1971. Heute stehen unten rechts ein paar Gebäude mehr.

Und was machen Mini Fahrer an diesem geheimen Ort? Staunen! Denn nicht nur, dass die Gruppe in mehreren MINI Countryman über die Teststrecke chauffiert wurde – was für Normalsterbliche eigentlich nicht möglich ist – nein, sie wurde auch noch durch die heiligen Hallen der Akustikabteilung geführt. Dort wurde der Truppe demonstriert, wie komplex das Thema Akustik und Automobil heutzutage ist und dabei reden wir nicht nur vom richtigen Motorsound. Ein modernes Fahrzeug hat bis zu 100 Elektromotoren, die ihre ganz eigene Geräuschentwicklung haben und die es natürlich gilt zu eliminieren oder wenigstens so klingen zu lassen, dass es der Wertigkeit des entsprechenden Fahrzeugtyps entspricht. Aber auch das Spannungsverhältnis von gesetzlichen Vorgaben, unternehmenstypischem Fahrzeugsound und modernen Werkstoffen wurde uns einprägsam vorgeführt.

BMW Akustiklabor
Dieser BMW steht auf einem Stahlnetz, um Geräusche von unten zu messen. Selber darauf zu stehen ist gewöhnungsbedürftig.

„Viel dämmen hilft viel“ ist schon lange nicht mehr die gültige Devise der Automobilbranche. Autos müssen nach den fetten Jahren wieder leichter werden. Aus diesem Grund wird bei BMW ein Fahrzeug wie ein Laib Brot akustisch zerschnitten, um unangenehmen Dröhnfrequenzen oder Klappergeräuschen auf die Schliche zu kommen und diese mit möglichst geringem Materialaufwand zu eliminieren. Was dazu nötig ist? Ein Raum ohne rechte Winkel, in dem der Schall so reflektiert wird, dass alles überall gleich klingt und dazu einen Nachbarraum, der so isoliert ist, dass man seinen eigenen Herzschlag hören kann. Verbunden sind diese beiden Räume durch ein Loch, durch das Pkws beliebiger Größe für die akustische Filetierung geschoben werden können. Zentimeter für Zentimeter. Eine mühsame Arbeit, denn die Freiflächen zwischen Fahrzeug und Trennwand müssen abgeschottet werden. Mit speziellen schallschluckenden Platten und Knetmasse. Erst dann kann ein Testroboter sein Prüfungsszenario starten. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind jedoch verblüffend. Oder hätte der werte Leser vermutet, dass eine aus Carbon gefertigte Fahrzeugtür schwerer ist, als ihr Pendant aus Stahl oder Alu, wenn die identische Dämmqualität erreicht werden soll?


Trotz schlechter Videoqualität kann man sicherlich eins erkennen: Alle beteiligten hatten viel Spass.

Doch zurück zu dem, was der Kern dieser Veranstaltung war: Das Fahrertraining und wer statt hunderten von Worten bewegtes Bildmaterial bevorzugt, hier in 60 Sekunden noch einmal die Quintessenz dieser Veranstaltung: Spass und Fahrdynamik. Aus diesem Grund auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Thomas Würtenberger vom MINI Clubs International Office für die aufwendige Planung und Durchführung dieser Veranstaltung.

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