Das Ende des R56 rückt unaufhaltbar näher. Bereits Ende 2012 wird der werte Leser höchstwahrscheinlich wissen, wie der Nachfolger, der sogenannte F56, aussehen wird. Grund genug also, den aktuellen Hatch mit einem sportlichen Paukenschlag zu verabschieden. Zu diesem Zweck arbeiten die Münchner aktuell fieberhaft daran, ein Fahrzeug auf die Räder zu stellen, was den fahrdynamischen Führungsanspruch in seiner Klasse nachdrücklich unter Beweis stellen soll. Es scheint fast, MINI wäre dafür fast nichts zu teuer. Eine Analyse…
Natürlich stellt die Basis für den kommenden wirklich sportlichsten aller MINIs (nicht zu verwechseln mit den Marketing Floskeln zum Coupé) der dreitürige John Cooper Works, wie die Bilder vom Test auf der Nordschleife belegen.
Test am Ring: Der Erbe des MINI GP
Unschuldig in Pepper Whit mit rotem Dach dreht dieser an Front und Heck leicht getarnte MINI seine Runden. Doch nicht unter der Tarnfolie steckt die wirkliche Überraschung, sondern daneben. Denn schaut man sich die vordere Bremszange an, fällt auf: Das ist nicht Serie. Das ist vielmehr direkt aus der MINI Challenge übernommen, samt der Bremsscheibe mit Alutopf und den markanten C-förmigen Kühlschlitzen.
Die getarnte Frontschürze lenkt ab von der Challenge Rennbremse
Man muss also schon sehr genau hinschauen, um die Feinheiten dieses Prototyps zu erkennen. Doch speziell von schräg hinten fällt ein weiteres markantes Detail auf: Die bei den Tests verwendeten Reifen sind eindeutig Semislicks vom Typ Kumho V70A. Das Profil am Übergang zu den Reifenflanken verrät dies und das erklärt auch, warum die Radhäuser so gut gefüllt sind, denn diesen Reifentyp gibt es nur in dem für MINI untypischen Mass 215/45-17. Um diesen Zentimeter mehr Reifenbreite jedoch auch voll in Aufstandsfläche – und somit zusätzlichen Grip – umzusetzen behilft sich MINI eines weiteren Kniffes: Dem Einsatz von 7,5 Zoll Felgen. Auch die wurden dem Bruder aus der Challenge entliehen und sind mit dem identischen Design, wie die 7 Zoll breiten Serienbrüder JCW Cross-Spoke Challenge Felgen kaum zu unterscheiden.
Der Kenner sieht sofort: 7,5″ Felgen und Semislicks
Doch Reifen und Bremsen allein machen noch keine schnellen Rundenzeiten auf der Nordschleife. Der gesamte Fahrzeugstand lässt jedoch vermuten, dass dieser MINI auch in diesem Bereich etwas aus dem Challenge Teileregal verbaut bekommen hat: Das Fahrwerk und das wäre dann dem KW Clubsport Fahrwerk inklusive Domlagerverstellung sehr ähnlich.
Der sportlichste R56 aller Zeiten bei der Abstimmung für die Zeitenjagd
Der werte Leser merkt also, die Ingredienzien, die für diesen äußerst sportlich daherkommenden MINI bei den Tests Ende Juni verwendet wurden, lassen hoffen und es wirkt fast so, als ob MINI bigbloggs Wünsche für dieses Auto erhört hätte. Das getarnte Design von Front- und Heckschürze samt leicht gestutztem Diffusor ist dabei nur ein Vorgeschmack auf das, was kommt und in der jetzigen Form genauso wenig final, wie die Gestaltung der Felgen oder des Innenraums.
Ein wenig Show muss sein: Diffusor am Nachfolger des MINI GP
Derzeit gibt es also noch viel Raum für Spekulationen, auch für den Name dieses MINIs. Die einen sprechen vom MINI GP der zweiten Generation, andere von der MINI JCW Challenge Edition.
MINI JCW Challenge Edition: Tief und fett im Radhaus
Letztendlich wird der Name den Fans der Marke jedoch egal sein, Hauptsache die Performance stimmt und da hat ein Serienfahrzeug die Latte für Fronttriebler verdammt hoch gelegt, der Renault Megane RS 265 Trophy. Seine 8:08 min über die Nürburgring Nordschleife wird der R56 nicht knacken. Aber er kommt nah dran, dass haben zumindest einige Informanten aus München versprochen.
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