Advent, Advent, der MINI brennt. Erst einer, dann zwei, dann drei, dann vier, dann schickt MINI einen Brief zu Dir. Doch halt, die Weihnachtszeit ist schon lange vorbei und wirklich lustig ist das Thema eigentlich auch nicht. Ein Rückruf steht an, MINI Cooper S und John Cooper Works aus den Baujahren 11/2006 bis 01/2011 betreffend. So etwas kostet den Kunden Nerven und den Autobauer viel Geld. Doch teilweise nimmt die aktuelle Situation groteske Züge an.
Weltweit sind 235.000 MINI von diesem Rückruf betroffen. Der Grund: Ein Problem mit der elektrischen Kühlpumpe für den Turbolader, die in den Modellen Cooper S und John Cooper Works verbaut wurde. Bei den betroffen MINIs der Baureihen R55, R56, R57 und R60 kann im Stromkreislauf der Pumpe ein Schmorbrand entstehen. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken wird MINI diese Zusatzkühlmittelpumpe kostenlos austauschen. Ein entsprechendes Schreiben geht den Besitzern der betroffenen MINI derzeit zu.
Abgelagerte Kühlmitteladditive können einen Kurzschluss verursachen
Soweit die Fakten. Doch was die sonst so selbstbewussten MINI Aficionados aus dem Rückruf machen, überrascht: Sie verfallen kollektiv in Panik. Blindwütig eröffnen die Betroffenen in den einschlägigen Foren zahllose Threads. Moderatoren und Administratoren verzweifeln beim Zusammenschluss zu einem übersichtlichen Sammelthread. Auf Facebook fiebern Besitzer von Cooper S und JCW in den diversen MINI Gruppen dem Eintreffen des „Blauen Briefes“ aus München entgegen.
Der Kurzschluss kann zu einem Schmorbrand an der Kühlmittelpumpe führen
Das überraschende: Ähnlich dem Yoghurt, der nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht sofort zu schimmeln beginnt, geht auch ein MINI nach Erhalt des Schreibens bezüglich der kostenfreien technischen Aktion (aka „Rückruf“) nicht sofort in Flammen auf. Doch der engagierte Fan gibt natürlich keine Ruhe, denn wenn sein geliebter MINI schon nicht augenblicklich abfackelt, dann soll gefälligst an seinem Fahrzeug als erstes die Pumpe getauscht werden. Man weiß ja nie! Und das weiß auch MINI bzw. deren Zulieferer nicht. 235.000 zusätzliche Zusatzkühlmittelpumpe neben der laufenden Fertigung? Das ist auch in Zeiten der automatisierten Produktion für den Hersteller eine gewaltige logistische Herausforderung.
Der Schmorbrand der Kühlmittelpumpe kann zu einem Motorbrand führen
Nicht so für den MINI Aficionado, denn schließlich kennt er kein Konditional und morgen schimmelt brennt bestimmt genau sein Cooper S bzw. JCW, obwohl dieser in den letzten Jahren eigentlich keine Anzeichen dafür gab. Daher schreit der Besitzer Zeter und Mordio, dass so etwas einem Großkonzern nicht passieren darf. Also sowohl die Sache mit der Brandgefahr, als auch das Problem mit dem aktuellen Lieferrückstand der Pumpen.
Ein Fahrzeugbrand ist beim Schmorbrand der Pumpe nicht auszuschliessen
Nein, bigblogg will das Thema nicht verharmlosen, denn der Rückruf ist durchaus begründet. Aber in Zeiten von Foren, sozialen Netzwerken und Blogs dürfte man doch eigentlich etwas mehr Souveränität erwarten. Speziell in der sogenannten „MINI Szene“, denn eins sollte klar sein: Bei jedem betroffenen MINI wird die Pumpe bei einem anstehenden Werkstattaufenthalt kostenlos getauscht.
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