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R52: Up side down auf die alten Tage

Mitte Mai in Deutschland. Panik brach unter den MINI Frischluftfans aus. Der ADAC hatte das (noch aktuelle) MINI Cabrio und zwei seiner Konkurrenten auf ’s Kreuz gelegt. Das Ergebis war für Fachleute wenig überraschend. Die Medienresonanz um so mehr. Die bigblogg Analyse mit etwas zeitlichem Abstand.


Rock’n roll im ADAC Technikzentrum in Landsberg

Sicherlich, die Bilder des oben gezeigten Videos sind erschreckend und die bigblogg Redaktion möchte auch nichts verharmlosen: Wer mit einem MINI Cabrio einen Überschlag verursacht, hat ein erhöhtes Verletzungsrisiko und eine verringerte Überlebenschance.

Doch trotz der erschütternden Bilder möchte bigblogg nicht – wie die großen Medienhäuser Spiegel, Springer und Co. – in das Horn stoßen und die erfolgreichen Cabrios der Kleinwagenklasse verdammen, sondern hinterfragen, was hier eigentlich warum getestet wurde.

Heutzutage kommt kein Pkw mehr auf die Straße, ohne einen Euro NCAP (European New Car Assessment Program) Crashtest absolviert zu haben. So auch die Cabrios des ADAC Tests. Der Peugeot 207 CC erhielt dabei 5, der Citroen Pluriel 4 und der alte New MINI (bis 11/2006) in der Hatch Variante ebenfalls 4 Sterne. Kurz: Es handelt sich um drei Fahrzeuge, die in der landläufigen Meinung als sicher eingestuft werden. Und diese drei Superminis sollen plötzlich gefährliche Genickbrecher sein? Ja, wenn man einen Überschlag hat. Doch da stellt sich die Frage: Wie hoch ist heutzutage überhaupt noch die Chance, einen solchen Überschlag zu verursachen? Aus Forschersicht scheinbar nicht sehr hoch, warum sonst hat die seit 1996 bestehende Vereinigung europäischer Verkehrsministerien, Automobilclubs und Verkehrsverbände, die den Euro NCAP durchführt, bis heute keine Norm für einen Überschlag Crash Test definiert, so dass sich einer der einflußreichsten Verkehrsclubs dieser Vereinigung, der ADAC, der Vorgaben der US Norm FMVSS 208 (Federal Motor Vehicle Safety Standard) behelfen mußte? Es scheint also, dass ein Offset-Crash deutlich häufiger in den Statistiken gezählt wird, als die spektakuläre Seitwärtsrolle. Auch aus technischer Sicht ist das Risiko des Überschlags in dieser Klasse von den Herstellern auf ein erstaunliches Maß reduziert worden: ABS haben alle drei Kandidaten, ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP bzw. DSC) ist für die getesteten Cabrios verfügbar, wenn nicht sogar Serie.

Was bleibt, ist also der gefährlichste Faktor beim Auto fahren: Der Mensch. Und da kann nur an die Eigenverantwortung appeliert werden. Vorrausschauend und konzentriert fahren, richtige Sitz- und Lenkradposition wählen und nicht blind auf die elektronischen Assisten vertrauen. Mit erhobenen Zeigefinger auf eine angepaßte Geschwindigkeit verweisen möchte bigblogg in diesem Zusammenhang jedoch nicht, denn eins ist klar: Der Cabriofahrer fährt, um zu genießen und nicht um zu rasen, oder?

Der Rest wird früher oder später sowieso von der EU regelenmentiert oder vom ADAC polemisiert – leider!

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