Wie der Motorsport Guide berichtet, plant der Porscheveredler RUF aus dem schwäbischen Pfaffenhofen ein Elektromobil auf der Basis des Porsche 911 (Typ 997) an. Folgende Anforderungen stehen auf der Agenda:
– 650 Newtonmeter Drehmoment
– mindestens 250 km Reichweite
– über 200 PS
– mindestens 200 km/h Spitze
Aber leider wird man auch mit hohem Gewicht kämpfen müssen: Rund 1.900kg werden erwartet.
Schwere Batterien drücken das Gewicht
…und genau diese Rahmendaten machen es für mich interessant. Denn bisher kamen revolutionäre Neuerungen im Automobilbau tendenziell aus den oberen Klassen und von Sportwagen. Wenn es gelingt, eine sportliche Ökosemmel auf die Räder zu stellen, zeigt das sehr deutlich, dass das Konzept funktioniert. Im Nachhinein dann mit mittleren und kleinen Autos nachzuziehen (z.B. wie BMW mit dem MINI, bigblogg berichtete) erscheint dann sinnvoll.
Wer aber ernsthaft glaubt, dass Ökomodelle und Elektroautos vom Schlage eines 3L-Lupo oder eines Elektrosmart die technische Vorreiterrolle übernehmen können und so die Käufer vorbereiten, bei der Neuanschaffung auch einmal über „Elektromotor“ oder „Hybrid“ oder „Erdgas“ nachzudenken, der sitzt wohl auf dem falschen Dampfer.
Herr Ruf und sein 911er ohne Kühlschlitze
Woher kamen denn die Systeme wie ABS, ESP, Airbags, Regensensor, Sitzheizung und wie die ganzen Kleinigkeiten noch alle heissen? Aus der Oberklasse, richtig! Und wenn ich als Kunde jetzt sehe: „Hoppla, da kommt ein Sportwagen mit Handybatterien und Elektromotor ums Eck und verbläst mich trotzdem auf der Autobahn“, dann ist wenigstens ansatzweise die Basis geschaffen, über dieses Antriebskonzept nachzudenken.
Denn mal ganz ehrlich: Wer würde einen elektrisch angetriebenen Wagen kaufen, der 80 km/h fährt und nach 120 km an die Steckdose muss? Ich nicht!