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Kopfhoerer

Powerful you have become, the dark side I sense in you.

Schneller, leichter, verführerischer sie ist, die dunkle Seite der Macht. Genau wie Formel 1-Autos. Deshalb sie sind die dunkel Seite der Macht. Zerstören sie werden den Motorsport, die Menschen ihn lächerlich finden werden. Gründe Du willst? Auf weiterlesen Du klicken musst.Deutschland ist das Land der Autofahrer. Wir sind das Mutterland des Automobils, wir haben eines der am besten ausgebauten Autobahnnetze und die stärkste Automobilindustrie der Welt, dem Klischee nach waschen wir jeden Samstag unser liebstes Kind und weder die gestiegenen Spritpreise noch die mit Nachhaltigkeit geführte Klimaschutzdiskussion scheint ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen zur Folge zu haben.
Eigentlich die idealen Voraussetzungen um auch ein ziemlich motorsportverrücktes Völkchen zu sein – eigentlich, denn ironischerweise führt der Motorsport in Deutschland ein Schattendasein. Ein Grund dafür flimmert fast jeden Sonntag gegen 14 Uhr über die deutschen Mattscheiben: Die Formel 1 und der als „Deutsche Tourenwagen Masters“ getarnte Zweimarken-Pokal.

Formel 1 – oder: Ringelpietz ohne Anfassen.

Autorennsport (und auf den möchte ich mich der Einfachheit halber hier beschränken) bedeutet, dass Rennfahrer in Rennautos gegeneinander Rennen fahren. Dazu gehört zwangsläufig, dass ein langsamerer von einem schnelleren Wagen überholt wird. Und wenn zwei Rennfahrer mit zwei Rennautos in eine Kurve hineinfahren, dann kann es durchaus passieren, dass kein Rennfahrer und kein Rennauto mehr aus der Kurve herausfahren. Das ganze nennt man dann „Rennunfall“. Bei der Formel 1 nennt man das nicht erst seit diesem Wochenende „Regelverstoß“.
Beim Grand Prix von Japan erboste sich ein kleiner Franzose (F1-Fahrer sind alle klein) bei seiner Ausfahrt aus der Boxnegasse nach seinem Tankstopp einem anderen Fahrer, noch dazu einem Ferrarifahrer, die Stirn zu bieten und in sich bester Rennfahrermanier nicht überholen zu lassen. Der Ferraripilot, zufälligerweise einer der WM-Aspiranten, war völlig überrascht ob des plötzlichen Renngschehens und fuhr kurzerhand genau da hin, wo der kleine Franzose großes Herz bewies. Nun ist es leider ein physikalisches Grundprinzip, dass an einem Ort nicht zwei Autos gleichzeitig sein können – die Folge: eine kleine Kollision, ein Dreher und ein ziemlich stinkiger Ferraripilot. Die Rennkomissare sahen das wohl ähnlich und maßregelten den rebellischen Franzosen mit einer Zeitstrafe, der Ferraripilot rutschte dadurch gerade noch so in die Punkteränge und – schwupps – die WM ward plötzlich wieder „spannend“.
Die Spannung beim Rennsport manifestiert sich aber leider nicht in einer Tabelle oder einem Positionswechsel durch einen Boxenstopp. Die Spannung beim Motorsport liegt im Zweikampf der Gladiatoren, die, während sie versuchen eine mehrere hundert PS starke Maschine über wenige Quadratzentimeter Reifenkontaktfläche auf der Straße zu halten, auch noch an einem Konkurrenten vorbeifahren wollen, der seinerseits nicht sehr hilfreich bei dem Vorhaben ist.
Das Problem ist allerdings, dass kaum einer anderen Rennserie so viel Medienaufmerksamkeit zu Teil wird, wie der F1. Der ansatzweise rennsportinteressierte Zuseher, nennen wir ihn „Gunnar“, schaltet ein, um qualitativ hochwertigen Rennsport zu sehen – stattdessen bekommt er eine Reality Soap in bester „Richter Alexander Hold“-Tradition. Langweilig. Autos, die im Kreis fahren. Lieber Fußball gucken. Und wieder wurde ein potenzieller Motorsport-Freund vergrault.
Hätte Gunnar statt dem F1-Zirkus (traurig, wie passend die Bezeichnung mittlerweile ist) einen Lauf der seeligen Deutschen Tourenwagen Meisterschaft gesehen, er wäre dabei gelieben. Gunnar wäre vielleicht auch irgendwann zu einem Rennen bei ihm in der Nähe gefahren, um „es mal live mitzuerleben“. Und früher oder später wäre Gunnar zwischen vielen Engländern und Holländern und wahrscheinlich auch mehr Deutschen auf dem Parkplatz der Touristenzufahrt zur Nordschleife gestanden um tief drinnen mit sich selbst zu hadern: „Soll ich?“. Gunnar wäre wahrscheinlich Motorsportfan geworden.

Der Imperator und sein Darth

Was FIA-Boss Max „Ich steh auf Uniformen“ Mosley und F1-Kotrollator Bernie „Ich steh auf große Frauen (weil ich keine andere Wahl habe)“ Ecclestone in den letzten Jahrzehnten aus dem Motorsport gemacht haben, sieht man nicht nur an der F1. Das Ende der legendären Gruppe C-Sportwagen und die zur Farce mutierte DTM, in der sich Mercedes und Audi eine alberne Fehde liefern, sind zwei weitere, prominente Opfer der ständigen Kaputtreglementiererei der FIA. Aber es gibt sie noch, die spannenden Rennserien. Die VLN zum Beispiel, die MINI-Challenge (auch wenn man kein VIP ist), oder auch die WRC – da gibts zwar keine direkten Zweikämpfe, aber lustige Drifts.
Der Motorsport in Deutschland leidet an einem -obacht, Wortspiel- Bern-Out-Syndrom. Hoffentlich richtet es ihn nicht zu Grunde.

Schwer zu sehen, in ständiger Bewegung die Zukunft ist.

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2 Antworten

  1. danke, kopfhoerer, mit dem bauch gedacht, mit dem kopf geschrieben.möge das Bern-Out-Syndorm (herrliches wortspiel) nicht auch noch die wtcc erreichen.

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