Seit dem ersten Novemberwochenende laufen keine Rennen mehr, über die die mpa berichtet. Wir sind also im Moment auf Entzug nach lauten Motoren, stinkenden Bremsen und quietschendem Gummi.
Derzeit bleibt nur die Flucht in Gedanken zu den Rennstrecken, die wir dieses Jahr im Kalender hatten.
Am Anfang lag Hockenheim, wo die MINI Challenge Fahrzeuge den Teams übergeben wurden und wo auch das erste Rennen stattfand. Der Hockenheimring ist vom Bodensee aus gesehen zusammen mit Salzburg die nächstgelegene Möglichkeit, richtigen Motorsport zu betreiben, nachdem in Singen seit inzwischen mehr als zehn Jahren keine DTM-Rennen mehr veranstaltet werden – dort war mein erster Live-Kontakt mit dem Rennsport.
Hockenheimring – die aktuelle Variante ohne Waldgeraden
Beim ersten Saisonwochenende der MINI Challenge in Hockenheim schwelgten Axel und ich ein wenig in Erinnerungen, wir suchten Anhaltspunkte der alten Streckenführung wobei uns Axels Ortskenntnis zugute kam. Unsere melancholische Bestandsaufnahme mündete in diesem Artikel: Hockenheim – oder wie ich lernte die Waldgerade zu lieben
Bereits der zweite Lauf der MINI Challenge führte uns nach Oschersleben – ich sollte dieses Jahr noch zwei Mal wieder kommen – und damit zur am weitesten entfernten Rennstrecke im Kalender 2008. Der Motopark – äh, die Motorsportarena liegt südlich von Magdeburg und ist eine reine Retortenstrecke, die in den „wilden Neunzigern“ entstand. Verkehrstechnisch gar nicht so übel gelegen, ist sie innerhalb einer runden halben Stunde aus dem Großraum Braunschweig/Wolfsburg zu erreichen.
Die Motorsportarena Oschersleben, hier mit inzwischen veralteten Kurvennamen
Unsere drei Besuche in Oschersleben waren bei drei völlig unterschiedlichen Veranstaltungen: im Mai war die MINI Challenge bei den ADAC GT Masters zu Gast, wo sich im Fahrerlager als weitere Rahmenserien auch zum Beispiel die Teams des Lada Trabant Racing Cup fanden, die den wahren Motor-Breiten-Sport mit Grillwürsten und Bierdosen zelebrierten. Bei dem Termin traf ich auch auf meine persönliche „Eleanor“, den Mercedes 190 Evo II aus der alten DTM. Wegen dieses Autos mussten meine Eltern Anfang der Neunziger eine Sat-Schüssel besorgen, die DTM lief damals in 3sat.
Der zweite Termin in Oschersleben war Anfang Juni, als ich mit Flo zu Rock the Race fuhr. Ein neues Showkonzept, bei dem Musikfestival und Motorsport zusammengebracht werden. Unser „Pressebetreuer“ war Stefan Moser, der unter anderem für Eurosport die 24 Stunden von Le Mans kommentiert. Sehr witziger und sympathischer Typ!
Besuch Nummer drei war schliesslich das Rennen der MINI Challenge im Rahmen der WTCC, war von der Werbedichte noch einmal eine ganze Nummer härter war.
Morgen im zweiten Teil: Unsere zweite Heimat, die Eifel