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BMW gibt Langfrist-Absatzziel auf – Keine Prognose für 2009

Es gab Zeiten in der Automobilindustrie, da war es schon nahezu revolutinär von einem gängigen 5 Jahres Planungsziel auf ein 2 bis 3 jähriges Planungsziel abzurücken. Und heute? Da können und wollen die Automobilhersteller fast schon nicht mehr bis zum Ende des Monats planen, geschweige denn sich auf ein Absatzziel festlegen lassen. Es kommt sogar noch schlimmer! Konzerneigene Analysten eines deutschen Premiumherstellers gehen davon aus, das Tal der Automobilkrise ist noch nicht einmal erreicht. Wann hört der Alptraum rund um das eigentlich so faszinierende Thema Auto und Mobilität endlich auf?

Nur zu verständlich, dass sich BMW für 2009 auf nichts festlegen lassen möchte und somit für das laufende Jahr keine Ergebnisprognose abgeben wird. BMW rückt damit auch von dem Ziel ab, 1,8 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2012 zu verkaufen. Spekulationen über eine engere Verzahnung mit anderen Herstellern oder gar eine Überkreuzbeteiligung mit dem Konkurrenten Daimler wies BMW-Chef Norbert Reithofer auf der Bilanzpressekonferenz zurück. Das schribt zumindest die Automobilwoche. Der Rest des Artikels vom 18.03.09 nach dem Klick.

Der Autobauer BMW rechnet auch in diesem Jahr mit einem Absatzrückgang und fährt seine Produktion weiter zurück. „Wir gehen nicht davon aus, den Automobilabsatz des Jahres 2008 zu erreichen“, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München. Im vergangenen Jahr waren 1,435 Millionen Fahrzeuge verkauft worden. Die Produktion wird daher weiter zurückgefahren. Eine Ergebnisprognose für 2009 wagte Reithofer nicht. „2009 wird ein Übergangsjahr, für das derzeit keine verlässlichen Ergebnisaussagen möglich sind.“ Die Börse reagierte am Morgen skeptisch. Im frühen Handel verlor die BMW-Aktie 2,1 Prozent auf 22,37 Euro.

Nähere Angaben zur Absatzentwicklung von BMW machte Reithofer zunächst nicht. Der Gesamtmarkt dürfte 2009 aber um 10 bis 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Erst 2010 sei mit einer wirtschaftlichen Erholung zu rechnen. Die derzeitige Maxime sei deshalb, das Geld zusammenzuhalten. „Eine solide finanzielle Basis und hohe Liquidität sind die Grundlage, um unternehmerisch handlungsfähig zu sein.“ BMW stehe hier gut da. Ende vergangenen Jahres hätten rund 8,1 Milliarden Euro in der Kasse gelegen.

Abrücken von Absatzziel für 2012

An einigen der langfristigen Zielen ändere sich trotz der aktuellen Marktschwäche nichts, betonte Reithofer. Ziel sei eine operative Rendite von 8 bis 10 Prozent im Autogeschäft bis zum Jahr 2012. Im vergangenen Jahr hatte BMW hier wegen hoher Sonderbelastungen durch den Personalabbau und den Verfall der Gebrauchtwagenpreise nur 1,4 Prozent geschafft. Bereinigt um diese Posten waren es 4,2 Prozent. BMW rückt unterdessen von seinem Absatzziel für 2012 von 1,8 Millionen Fahrzeugen ab. „Ich gehe momentan nicht mehr davon aus, dass wir im Jahr 2012 1,8 Millionen Fahrzeuge verkaufen“, sagte Reithofer. Wahrscheinlich werde man mindestens 100.000 Einheiten unter dem ursprünglichen Ziel bleiben, sagte der Manager. Bevor eine neue Absatzprognose erstellt werde, sollten aber noch die nächsten sechs bis sieben Monate abgewartet werden, so Reithofer.

Die Produktion wird nun weiter gedrosselt. Die Kurzarbeit an den Standorten Regensburg und Dingolfing werde auch im April und Mai fortgesetzt, sagte Reithofer. „So sichern wir die Beschäftigung unserer leistungsfähigen Stammbelegschaft, die wir für die nächste Wachstumsphase dringend benötigen.“ Ein Sprecher ergänzte auf Anfrage, dadurch würden nochmals etwa 40.000 Fahrzeuge weniger gebaut als ursprünglich geplant. Bereits im Februar und März hatte BMW den Ausstoß um etwa 38.000 Autos gesenkt. Ob auch in der Motorenproduktion in München die Kurzarbeit verlängert wird, ist noch nicht entschieden.

BMW will unabhängig bleiben

Der weltweite Absatz von BMW war im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 1,435 Millionen gesunken. Besonders in den vergangenen Monaten war die Nachfrage aber deutlich eingebrochen. Über die Eckzahlen für 2008 hatte BMW bereits in der vergangenen Woche informiert. Während sich die Einbußen bei Umsatz und Absatz dank eines guten Starts ins Jahr noch in Grenzen hielten, stürzte der Gewinn um 90 Prozent ab auf nur noch 330 Millionen Euro. Grund waren vor allem Rückstellungen für zurückkehrende Leasingfahrzeuge, die derzeit bei weitem nicht den kalkulierten Restwert erzielen. Hinzu kamen Ausgaben für den Personalabbau im vergangenen Jahr.

Spekulationen über eine engere Verzahnung mit anderen Herstellern oder gar eine Überkreuzbeteiligung mit dem Konkurrenten Daimler wies Reithofer zurück. „Unser Ziel ist es, die Unabhängigkeit der BMW Group zu bewahren.“ Dies schließe aber weitere Kooperationen mit anderen Herstellern nicht aus, sofern diese sinnvoll seien. Derzeit arbeiten die Münchner mit dem französischen PSA-Konzern Peugeot Citroën bei den Motoren für die Konzernmarke Mini zusammen. Zudem gibt es eine Einkaufskooperation mit dem Konkurrenten Daimler. Beide Seiten hätten mittlerweile eine zweistellige Zahl von Komponenten ausgemacht, die dafür in Frage kämen, ergänzte Finanzchef Friedrich Eichiner. „Es handelt sich ausschließlich um Komponenten, die nicht zur Unterscheidung der beiden Marken beitragen und die nicht kundenrelevant sind.“

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