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Schirra beschliesst die VLN-Saison mit Doppelsieg in SP2T

Das beste zuerst: Schirra Motoring holte sich heute erneut die beiden ersten Plätze der SP2T und stellte die beiden MINI Cooper S in die Top 30.

Allerdings hatte es am Morgen gar nicht gut ausgesehen… Als der mich begleitende  Alex und ich (mit Alex‘ Studienkollegen Vitus im Schlepptau) im Fahrerlager ankamen, hatte Friedrich von Bohlen bereits einen der beiden MINI in die Leitplanken gesetzt. Die Crew versuchte nach Kräften, das Auto wieder auszubeulen – glücklicherweise war er genau gerade rückwärts eingeschlagen. Arbeitsbeschaffer Friedrich dagegen sass zu diesem Zeitpunkt bereits im nächsten MINI und fuhr das Zeittraining weiter.
Kurz bevor er das Auto an Harald Grohs übergeben konnte, rollte er allerdings mit Elektronikproblemen aus. Er hatte also das Meisterstück geschafft, beide Autos ausser Gefecht zu setzen.

Für richtig schlechte Stimmung sorgte das aber nicht: Bei der 411 (2009er Auto, Elektronikprobleme) war der Fehler klar – Hauptsicherung geflogen. In dem Wagen sind zwei Benzinhochdruckpumpen verbaut, wobei die zweite übernehmen soll, wenn die erste ausfallen sollte. Zu Testzwecken hatte Friedrich die beiden Pumpen zugleich angeschalten, was den Stromhaushalt des Wagens ein wenig aus der Balance brachte und die Kabel wohl zur Heizung werden liess…
Der Schaden im Wert von rund 10 Cent war schnell repariert, die Pumpen wurden gecheckt und das Auto stand bald wieder vor der Box.

Die 405 (2008er Auto, Unfall) hatte ein Problem: eines der am weitesten nach hinten ragenden Teile des MINI ist der Auspuff. Beim Einschlag in die Leitschienen wurde er verbogen und war definitiv nicht mehr zu gebrauchen. Hier folgte die wohl beste Aktion des Tages, Michael Knackstedt Mechaniker und Carchief der 405 stellte seinen privaten MINI vor den LKW, die Jungs hoben den Wagen auf Holzklötze und schraubten die Auspuffanlage ab. Nur um sie einige Sekunden später am Rennwagen zu montieren! Die Aufhängungsgummis wurden ebenfalls mit umgebaut und zack, war der Unfall-MINI praktisch wieder einsatzfähig.
Es folgte eine ausgiebige Tape-Orgie an der geschundenen Heckschürze, die sogar noch mit der Säge bearbeitet wurde: der Straßen-MINI hat eine Doppelrohr-Abgasanlage, die ist größer als der Rennauspuff… Pünktlich zur Fahrt in die Startaufstellung war auch die 405 wieder bereit, die Jungs hatten sogar noch Zeit, sich auf dem Klebeband der Heckpartie zu verewigen.

Mangels richtiger Trainingszeig (Friedrich hatte vor dem Crash erst eine Einrollrunde gefahren) stand das Unfallauto vom Morgen auf dem insgesamt drittletzten Startplatz. Der 411er dagegen führte die Startgruppe 3 an. Friedrich von Bohlen und Markus Oestreich, die beiden Startfahrer kabbelten sich um die Verteilung der Autos. Beide wollten das Fahrerfeld von hinten aufrollen und in der 405 starten. Schliesslich setzte sich Friedrich mit der fadenscheinigen Begründung „wer den Schaden anrichtet, muss ihn auch ausbaden“ durch und durfte das Rennen von hinten starten. Sein Strahlen nach dem ersten Stint verriet: Es muss einen Heidenspaß gemacht haben, sich durchs Feld zu arbeiten.

Markus Oestreich startete von der Poleposition der dritten Startgruppe – in der übrigens auch der BMW M1 eingeordnet war – und liess das Feld auf der ersten Durchfahrt der Grandprix-Strecke rund 250 Meter hinter sich. Ausgangs Hatzenbach waren es nach Aussagen von Crewmitgliedern bereits fast 20 Sekunden…

Im Laufe des Rennens zeigte sich einmal mehr, was ein niedriger Spritkonsum wert ist: Stints von 12 Runden sind mit den Schirra MINI Cooper S durchaus drin. Viele Konkurrenten schaffen das nicht, die Spitzenteams tanken in der Regel nach acht Umläufen. Nach vier Stunden erreichten Markus Oestreich in der 405 und Friedrich von Bohlen in der 411 auf den Rängen 28 und 29 das Ziel. Souverän gewannen sie die Klasse SP2T für VLN-Specialfahrzeuge bis 1,6 Liter Hubraum mit Aufladung, wie beim letzten Lauf auch schon lag der Sieger der 2-Liter Turboklasse direkt hinter den beiden Darmstädter MINI.

Teamchef Joachim Schirra war völlig begeistert: „Heute Morgen hätte keiner auf uns gesetzt, jetzt stehen wieder beide Autos in den Top 30. Und das Rennen war trocken. Jetzt stehen nicht mehr viele Marken vor uns“ spielte er auf die abnehmende Markenvielfalt auf den Platzierungen vor den beiden Autos an. In der Tat dominieren die Zuffenhausener Rennwagen ganz deutlich die vorderen Plätze der VLN…

Somit beschliessen die Riedstädter Recken um Teamchef Joachim Schirra mit den Fahrern Friedrich von Bohlen, Markus Oestreich und Harald Grohs eine unter dem Strich doch gelungene Saison 2009. Wir gratulieren noch einmal herzlich und freuen uns auf eine spannende „Winterpause“!

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