Im Circus Maximus werden Wagenrennen ausgetragen. Damals, vor über 2.000 Jahren, wie heute, in Trier, bei der ADAC Rallye Deutschland. Einziger Unterschied bei der abschließenden Power Stage, die mitten durch den Stadtkern der ältesten Stadt Deutschlands führt: Nicht der römische Kaiser entscheidet über Sieg oder Niederlage, sondern die unerbittliche Zeitmessung. Ansonsten ähneln sich die Geschehnisse aus der Antike und der Neuzeit ungemein. Brot und Spiele für das Volk.
Eine Stadt im Ausnahmezustand! Rund um die Porta Nigra geht am Sonntag nichts mehr. Alle wollen sie die Helden der Rallye WM sehen. Besonders Dani Sordo löst wahre Begeisterungsstürme aus. Nicht unbedingt nur, weil er MINI fährt, sondern weil er schon lange eine große Fangemeinde hat und mit ihm endlich mal wieder ein neues Gesicht auf dem Siegerpodest auftaucht.
Dani Sordo schafft die Sensation: Platz 3 bei der Rallye Deutschland
Denn um es kurz zu machen, er hat es geschafft: Nach fehlerfreien Fahrt im MINI John Cooper Works WRC mit der Startnummer 37 kam der Spanier mit Co-Pilot Carlos del Barrio am Sonntag als Dritter ins Ziel. Dass bei der Powerstage kein Zusatzpunkt mehr heraussprang ist dabei Nebensache. Was zählt, ist die Tatsache, dass MINI bereits bei dem dritten Auftritt bei der Rallye Weltmeisterschaft an der Spitze mitmischen kann.
Neuzeitliche Gladiatorenkämpfe vor der Porta Nigra
Leider wurde die tolle Leistung vom zweiten Fahrer Kris Meeke nicht belohnt. Auf Platz fünf liegend schied er am Sonntag mit ein Elektrikproblem aus und konnte sein fahrerisches Können nicht noch einmal hautnah den Fans an der Porta Nigra demonstrieren. Der Stimmung in Trier tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Fans waren mit der gebotenen Show mehr als zufrieden und nur ein paar chinesische Touristen standen völlig irritiert an der Absperrung zu den Zuschauerplätzen und verstanden die Welt nicht mehr. Gibt es in Deutschland nach über 2.000 Jahren immer noch Gladiatorenkämpfe? Oh ja, und gewinnen tut dann meistens ein unbesiegbarer Gallier auf einem Citroen Streitwagen. Sebastian mit Vornamen, aber diesmal nicht Loeb mit Nachnamen, sondern Ogier.
Mit Getöse durch die Stadt: Nachwuchstalent Pierre Campana
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