Über 4 Teile hat bigblogg das Design des MINI Crossover Concept analysiert. Die Betrachtung des Innenraums hat bigblogg dabei bewußt ausgelassen, denn das einzig wirklich spannende an der Studie ist der MINI Centre Globe, welcher zwar nett anzusehen ist, aber wohl kaum in Serie gehen wird.
Bezüglich Aufteilung und Anordnung wirklich nicht überraschend. Das SUV Armaturenbrett
Aber wie sieht es mit dem Äußeren aus? Was werden wir von der Studie 2008 im Serienfahrzeug 2010 wiedersehen?Für den Blick nach vorne hilft mal wieder der Blick zurück. 2007 kam der MINI Clubman auf den Markt, der uns mit den drei schillernden Studien Frankfurt, Detroit, Geneva Concept ab 2005 schmackhaft gemacht wurde.
2005: MINI Frankfurt Concept
2007: MINI Clubman S
Man sieht bei der Gegenüberstellung sehr schön, wie weit doch Studie und Serie auseinaderliegen: Der Kühlergrill ist nicht so massiv und aggressiv, die Scheinwerfer liegen nicht so flach, wie bei einem Sportwagen, das Türkonzept ist völlig anders und die Räder sind nicht so groß. Eine änliche Metamorphose wird auch das Crossover Concept durchleben und sich zu einem gemäßigten MINI R60 (so der interne Entwicklungscode) wandeln. Ein gemäßigter SUV also, bzw SAV, denn die BMW Group nennt ihre allradgetriebenen Fahrzeuge mit latentem Geländewagenhabitus nicht Sports Utility Vehicle, sondern ein Sports Activity Vehicle.
Der Ausdruck „gemäßigt“ ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, denn von dem hochbeinigen MINI mit optischen Kraxlerambitionen wird wenig übrigbleiben, außer einem etwas in sich höheren MINI mit etwas mehr Bodenfreiheit. Bekanntlich steht bei BMW im allgemeinen und bei MINI im besonderen die Fahrfreude im Vordergrund. Da würde ein übermäßig stelziges Erscheinungsbild so gar nicht zum Image der Marke passen. Doch nicht nur an dieser Ecke wird die Optik reduziert, bestimmt auch im Bereich von Scheinwerfer und Kühlergrill. Wobei eins wurde bigblogg bereits bestätigt: Der erwachsenerere, bösere Blick bleibt. Was definitiv nicht bleibt, ist das Türkonzept. In der Serie wird allein schon aus Kostengründen auf einen klassischen Viertürer gesetzt, dessen vier Pforten an A- und B-Säule angeschlagen sein werden. Auch bei der Heckklappe darf man nichts spektakuläres erwarten. Eine nur zu einer Seite aufschwänkende Klappe kann sich MINI nicht erlauben. Das würde wieder ähnliche Diskussionen entflammen, wie bei der Clubdoor des Clubmans, die aus Sicht des Marktes für Rechtslenker auf der falschen Seite sitzt.
Und was ist mit der Technik unter der Haube? Das ist sicherlich eine der spannendsten Fragen. Bekanntlich versuchen automobile Großkonzerne durch Gleichteilepolitik Kosten zu sparen. Genau aus diesem Grund basiert der R60 auf dem BMW X1, dem SAV Ableger des erfolgreichen BMWs in der Golf-Klasse, dem 1er, der wahrscheinlich auch in Paris in wenigen Tagen seine Premiere als Konzeptfahrzeug feiern darf.
Frühjahr 2008: MINI SAV Genspender X1 auf Prototypentestfahrt
Und was hat der X1 damit für ein Antriebskonzept? Längsmotor in Kombination mit dem exzellenten xDrive Allradsystem. Bekommt der R60 also einen – für MINI untypischen – Langsmotor und somit die feinen 2,0 Liter Dieselmotoren (118d/120d/123d mit 143/177 bzw. 204PS)? Die lange Front der Studie könnte darauf schliessen lassen und dass der Crossover MINI nicht nur mit dem PSA Dieselmotor mit 1,6 Liter Hubraum und 109PS ausgestattet werden kann ist eigentlich logisch. Was in einem Clubman nur ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubert, bringt einem in einem ca. 150 bis 200kg schwereren R60 nur zum gähnen. Es wird also spannend rund um das Thema Motoren, denn auch der Secret Informer ließ bereits andeuten: Ein Diesel aus dem R60 kommt auch in den R55/R56 und die Frage nach Benzinmotoren und Hybriskonzepten wurde erst gar nicht gestellt.
Bleibt also zum Abschluß die Frage, darf ein MINI so maxi sein? bigblogg meint: So lange er MINI erscheint, warum nicht? Und das muß sich der werte Leser nach dem ersten Schock über die Pressephotos sicherlich eingestehen: So ganz unMINI sieht das Crossover Concept gar nicht aus. Genau aus diesem Grund sieht das bigblogg Team für diese Form von MINI auch gute Marktchancen, denn noch ist keine wirkliche Konkurrenz in dieser Nische unterhalb von Tiguan, Kuga, X3 und GLK auszumachen, bis auf den Toyota RAV4, der die Rolle des soften Lifstyle Allradler bereits perfekt verkörpert. Es fehlen ihm jedoch zwei Dinge: Fahrdynamik und Kultcharakter. Diese zwei Gene wird der R60 sicherlich mit sich führen, bzw. mit sich führen müssen. Sonst wird dieses Fahrzeug bestimmt kein Erfolg. Auch nicht auf dem US-Markt, für den dieser MINI scheinbar perfekt zugeschnitten worden ist. Warten wir es ab, bigblogg wird berichten.
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