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Auf großer Fahrt mit LI-MO 730 (III)

„Schafft LI-MO 730 die engste und langsamste Stelle der Nordschleife in einem Rutsch oder muß der Chauffeur umsetzen?“ Fragte ich am Ende von Teil 2

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(Foto: Norbert Pauly, motorsport-klassik)

„Yes, we can!“ Das dachte sich anscheinend auch der 1999er Lincoln als er in stoischer Ruhe Wehrseifen in einem Zug durchrollte (und nein… auch mit diesem Fahrzeug geht Wehrseifen nicht voll – auch wenn das einige Redaktionsmitglieder immer noch behaupten). Langsam stellte sich nach passieren dieser unerwartet unspektakulären Sektion eine gewisse Routine ein. Daher gibt es auch aus Breidscheid und Ex-Mühle nichts besonderes zu berichten. Wie immer eben: Am Berg von Ex-Mühle fehlt diesem – wie jedem anderen Auto – einfach Leistung. Richtung Bergwerk wurde das Ganze natürlich wieder ein wenig spannender. Schließlich braucht man mit einem derart schlechten Leistungsgewicht eine optimale Kurvengeschwindigkeit, um auf dem Weg zur Mutkurve nicht zu verhungern.

Ich versagte! Mit kläglichen 50km/h umschiffte ich das Kliff. Doch ich hatte nicht mit meinem neuen Freund gerechnet, dem Borg-Warner 3-Gang Automatikgetriebe mit Kick-Down. Bis in den ersten Gang schaltet das Teil zurück und fluxkompensiert die Ring-Limo regelrecht durch Kesselchen und Klostertal. Dann die Mutkurve… „Du hast gelupft – du fliegst aus dem A-Team raus, du Feigling“ schallte es von hinten. Tja, Sieg oder Akia? Keins von beiden! Mir war mein Leben und das der Besatzung doch wichtiger, als ein Platz in der ewigen Ruhmeshalle.

Aus ähnlichen Vernunftsgründen bin ich dann auch im Karussell außen herum gefahren. Ich weiß, stümperhaft, aber diesmal hatte ich die Sorge, dombo die Limo nicht an einem Stück wieder übergeben zu können. Doch zu meiner Ehrenrettung muß ich sagen: Ab Ausgang Karussell bis Brünnchen bin ich Kampflinie gefahren oder wie sagte einer der Fahrgäste währenddessen? „Geil, mit dem Vorderwagen kann man die Lehrbuchlinie entlang der weißen Punkte von der Scuderia Hanseat fahren und bewegt das Hinterteil trotzdem auf der Kampflinie.“ In der Tat: Keiner konnte uns in dem engen Kurvegeschlängel überholen. Die Limo war plötzlich nicht nur lang, sondern auch verdammt breit. Entsprechend euphorisch war der Applaus, als wir den beliebten Zuschauerbereich Brünnchen hupend durchfuhren. Während wir langsam aber sicher dem Streckenabschnitt entschwanden und uns malerisch Richtung Eiskurve und Sonnenuntergang bewegten, wurden tatsächich Taschentücher geschwenkt und Tränen der Rührung verdrückt, so elegant und erhaben bewegte sich die Limo auf der traditionsreichen Rennstrecke.

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Elegant rollt sie an… (Foto: Peter Eykens, EykensFotografie)

Viel Zeit für Seefahrtsromantik blieb jedoch nicht, denn Pflanzgarten 1 nahte! Nein, abgehoben ist der Dampfer nicht, aber kräftig aus seinem Luftfahrwerk hat er sich schon Richtung Himmel bewegt.

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…geht beim anbremsen kurz in die knie… (Foto: Peter Eykens, EykensFotografie)

Wozu also Schiffsschaukeln? Es gibt doch www.bodenseelimo.de am Ring! Bei uns können bis zu 5 Personen in einer Runde die Ideallinie kennenlernen und ausgiebig erkunden. Rufen Sie an, noch heute oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@bodenseelimo.de.

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…und streckt sich langsam in die Höhe, die Ring-Limo. (Foto: Peter Eykens, EykensFotografie)

Wir hatten es also fast geschafft, stürzten uns zügig in die Tiefen des Pflanzgarten 2 und auch das kleine Karrussell hinter dem Schwalbenschwanz stellte auf der Außenbahn keine wirkliche Gefahr mehr für Mensch und Maschine dar. Ein letztes mal auf der Döttinger Höhe den Kick-Down gedrückt und schon war sie zu Ende, die erste Runde mit unserer Stretch-Limousine. „Sind wir GLP tauglich?“ schallte es aus dem verdunkelten Fahrgastraum. Angeblich ja, denn unbestätigten Messungen zur Folge standen wir 15 Minuten und 42 Sekunden nach Schrankenöffnung wieder auf dem Parkplatz. Was wohl die Ausrichter der Gleichmäßigkeitsprüfungen auf dem Nürburgring sagen würden, wenn wir bei einer Einschreibung mit der Bitte um sechs Tageslizenzen vorstellig würden? Sie würden uns sicherlich für verrückt erklären! Ich mich übrigens auch. Denn wer jetzt glaubt, es wäre bei dieser einen Ring-Limo Runde geblieben, der irrt. Weitere zwei Runden folgten und – darauf bin ich ein kleines bisschen stolz – keiner der Fahrgäste klagte danach über Unwohlsein oder gar Übelkeit. Vielleicht sollte ich einer neuen Profession nachgehen: Chauffeur.

…ach ja, dombo, Danke für das etwas andere Weihnachtsgeschenk.

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