BMW hat reagiert. Nach den vermehrt auftretenden Problemen mit den Staulippen des John Cooper Works Aerodynamik Paketes II gibt es seit dem 19. Juli eine offizielle Mitteilung an die Händler. In dieser Nacharbeitsanweisung wird detailiert beschrieben, wie zukünftig bei den MINI Modellen R55, R56 und R57 mit dem JCW Aero II verfahren werden soll, wenn „die Verbreiterung vorne re/li aus der Verkleidung Stoßfänger vorne unter gewissen Bedingungen ausknüpfen.“
Klassisch ausgeknüpft: Das JCW Aeropaket II
„Ausknüpfen“? Ein charmantes Wort für den Schlag, den die Staulippe macht, wenn sie sich bei Tempi über 200 km/h ruckartig von der Frontschürze löst.
Doch was beinhaltet das fünfseitige Dokument aus München? Kurz: 10 Bohrungen und 10 Verschraubungen. Im Detail sollen in der Frontschürze unterhalb des Lufteinlasses nach dem Einklippen der Rastnasen der Verbreiterung vorne re/li genau diese Rastnasen durchbohrt und mit Bohrschneidschraube an der Verkleidung festgeschraubt werden.
Verwunderlich ist, dass dieser Lösungsansatz nicht zusätzlich mit Zwei-komponentenkleber flankiert wird, wie es bereits von einigen Händlern praktiziert wird. Schließlich sind die anliegenden Auftriebskräfte an der Frontschürze enorm.
…10x schrauben, danach soll die Staulippe halten.
Zwischenzeitlich scheint auch die Ursache für das „Ausknüpfen“ gefunden zu sein: Da immer erst die in Fahrtrichtung rechte Staulippe nach unten ausreißt, liegt die Vermutung nahe, dass der mittige Überlappungspunkt der beiden Verkleidungsteile die Schwachstelle ist. An dieser Stelle scheint der Winddruck die Frontlippe so stark zu verformen, dass diese Überlappung aufklafft und dem Wind eine zusätzliche Angriffsfläche bietet bis in der Folge die Staulippen peu à peu ausknüpfen.
Wenn die BMW Nacharbeitsanweisung hilft, passiert das zukünftig nicht mehr. bigblogg wird berichten.
bigblogg empfiehlt allen Besitzern von MINIs mit JCW Aero II Frontschürze ihren Händler aufzusuchen – auch wenn bisher keine Probleme aufgetreten sind – um die von BMW formulierte Nachbesserung durchführen zu lassen. Die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer auf den Autobahnen werden es danken.
2 Antworten
Es wäre für BMW ein Leichtes gewesen, auf einem Testgelände mit einem JCW entsprechend schnell zu fahren und das Ablösen / Ausknüpfen der Frontecken vom Beginn bis zum vollständigen Abfliegen aus einem 2. Fahrzeug zu filmen. Dafür braucht man auch keinen Windkanal zu buchen…..
Bei der den Händlern empfohlenen / befohlenen Nachbearbeitung regen sich in mir leichte Zweifel nach wie wenigen / vielen Zyklen ( Über 230 Km/h und wieder langsamer und wieder schneller und wieder langsamer …..) sich das Ganze dann doch wieder löst. Steht in dieser Anweisung auch, wie oft der Kunde das nachschauen sollte ?
Die Lösung ist zwar ein wenig "russisch" aber naja, sollte halten.